Lamarck und Darwin

„Die Lebewesen und ihre Medien“
in: Ambiente. Das Leben und seine Räume. Paraflows 08 (hg. Karin
Harasser, Thomas Brandstetter), Wien 2009, S. 23 – 49.
Die von Ernst Haeckel 1876 in Auftrag gegebene Übersetzung von Lamarcks Philosophie zoologique (1809) spricht den Schlüsselbegriff des Werks: les milieux, durchgehend als Die Medien an. Davon ausgehend entwirft der Artikel eine kurze Geschichte des biologischen Umgebungsdenkens von Lamarck über Darwin, die neolamarckistischen Biologien Anfang des 20. Jahrhunderts bis zu Uexküll und Heidegger und den morphogenetischen Feldern Aleksandr Gavrilovic Gurvics.

„The eyes of the olms“
in: History and Philosophy of the Life Sciences, 31 (2009), S. 215 – 238.
Eine der berühmtesten Arbeiten des österreichischen Biologen Paul Kammerer sind seine Züchtungsversuche an blinden Grottenolmen im Wiener Vivarium. Aus seinen experimentell gelungenen, über Jahre sich erstreckenden Arbeiten zieht er weitreichende allgemeine Schlüsse über die Plastizität von Amphibien und die Frage der Umgebung in der Evolutionstheorie.

Die andere Biologie des Wilhelm Reich“ (zusammen mit Benjamin Steininger)
in: Wilhelm Reich Revisited (hg. Birgit Johler). Katalog zu der
Ausstellung „Wilhelm Reich“ im Jüdischen Museum Wien
(November 2007) , Wien 2008, S. 101 – 114.
Die wenig bekannte Biologie des Psychoanalytikers Wilhelm Reich ist von Einzellern in einem der ältesten Standardmedien der Protozoenkunde aus experimentiert und gedacht: dem Heuaufguß. Was unter dem Mikroskop zu sehen ist, geht unmittelbar in den Diskurs ein, als Fortsetzung der seit Freud, Ferenczi, Balint anhaltenden Auseinandersetzung über die darwinistische oder lamarckistische Orientierung der Psychoanalyse. Auf ihr einmal so genanntes „szientifisches Selbstmißverständnis“ fällt dabei ein ganz neues Licht.

„Der Fall des Biologen Paul Kammerer.  Revisited.“
Nachwort, zusammen mit Klaus Taschwer, zur Wiederauflage von: Arthur Koestler, Der Krötenküsser. Der Fall des Biologen Paul Kammerer, Wien (Czernin-Verlag) 2010, S. 291 – 359.
Arthur Koestlers bekannte, bislang schwer zugängliche Biographie des österreichischen Lamarckisten Paul Kammerer erzählt sein romanhaftes Leben romanhaft und situiert ihn aufgrund gründlicher Recherchen sehr genau im Milieu der Wiener Moderne. Das Nachwort präsentiert auch die neuesten wissenschaftsgeschichtlichen Forschungen über die Arbeiten Kammerers (an Salamandern, Grottenolmen, Seescheiden, Eidechsen, etc.), über die behaupteten Fälschungen und über unbekannte Seiten des Antisemitismus in der österreichischen Wissenschaftsgeschichte.

Synergie als Symbiose: Genossen, Agenten, Kreisläufe.“
in: Forum SynergieWissen ZfL Berlin, 20.12.2012.
Verfügbar unter:
http://www.zflprojekte.de/synergie/doku.php?id=features:symbiose
Ein in Theorien der Symbiose immer wieder thematisierter Modellfall sind die Knöllchen-Bakterien der Leguminosen. Deren Funktionsweise wird in kurzen Strichen dargestellt und ins Verhältnis zur industriellen Synthese von Stickstoff gesetzt.

Die Biologien der Psychoanalyse.
Freud
· Ferenczi · Balint  –  Weismann · Boelsche ·
Meisenheimer“
Vortrag auf der Tagung Milieu-Biologie. Ein Wiener Denkstil?, organisiert von Peter Berz, Klaus Taschwer, Veronika Hofer, am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien am 11. und 12. November 2010.

Die amphibische Existenz. Phylogenetische Medienforschung im Wiener Vivarium“
Vortrag auf dem workshop Amphibische Existenz, veranstaltet am 9. 1. 2009 zusammen mit Frau Dr. Veronika Hofer vom Medizinhistorischen Institut der Universität Wien

„Milieu-Biologie. Ein Wiener Denkstil?“ Tagung, Wien 11. – 12. November 2010
Konzept und Organisation einer Tagung am Internationalen
Forschungszentrum Kulturwissenschaften IFK in Wien (zusammen
mit Veronika Hofer (Institut für Geschichte der Medizin der
Universität Wien) und Klaus Taschwer (Der Standard, Wien)).

„Kultur der Evolution. Rethinking evolutionary theory from the perspective of cultural studies“. Tagung, Berlin 31. Oktober – 2. November 2008
Konzept und Mitorganisation der Tagung von 31. Oktober bis
2. November 2008, Internationale Jahretagung des Zentrums für
Literatur-und Kulturforschung, Berlin (zusammen mit Uta
Kornmeier und Dr. Ohad Parnes).

Lehrveranstaltungen zum Thema „Lamarck und Darwin“:

► Seminar: Anti-Darwin. Eine Kulturgeschichte (WS 2003/04)
► Seminar: Nicht-darwinistische Biologien und ihre Wissensformen (WS 2008/2009)
► Vorlesung: Philosophie der biologischen Medien (WS 2008/2009)
► Vorlesung: Raum und Medium. Die Lebewesen (WS 2009/10)
► Seminar: Pflanzen und Tiere und ihre Medien. Von Hegel bis Lynn Margulis (WS 2011/2012)
► Seminar: Biologische Medientheorie I (WS 2015/16)